Hiroshi Sugimoto, Kazue Yoshikawa, Dokyun Kim, Anna Vogel
Ausstellung
11.01.2008 — 29.03.2008
Galerie Claudia Delank | Schaafenstr. 43, 50676 Köln
Two-Plane ist ein Verfahren aus der Dichtung, in dem zwei Ebenen von Realität gegenübergestellt und miteinander verbunden werden. So hat beispielsweise James Joyce in seinem Roman Ulysses einen Tag im Leben des Dubliners Leopold Bloom mit den Abenteuern des griechischen Helden Odysseus verschränkt. Oder der englische Dichter T. S. Eliot hat in seinem Spätwerk der Four Quartets eine Bombennacht in London im Zweiten Weltkrieg mit den Terzinen aus Dantes Inferno beschrieben. Diese Two-plane Verfahren findet nicht allein in der Literatur Anwendung, sondern auch als visuelle Sprache in der Malerei und Photographie. Die Galerie Claudia Delank zeigt als erste Ausstellung 2008 eine Auswahl von Arbeiten ihrer Künstler, die sich dieses visuellen Verfahrens bedienen: Hiroshi Sugimoto mit seinen unscharfen Bildern der Architektur-Serie, die einerseits Ikonen der modernen Architektur bewusst der Unschärfe, d. h. der Idealisierung ausssetzen und zum anderen die Visionen des Architekten wiederzugeben versuchen, die sie von ihren Gebäuden hatten, bevor sie gebaut wurden.
Kazue Yoshikawa malt in ihren Bildern bewusst zwei Realitätsebenen, die der oberflächlichen Abbilder von Modezeitschriften als Ausdruck der schnellebigen Zeit und die des tiefen konzentrierten Bewusstseins der „malenden“ Hand während des Malaktes selbst. Anna Vogel unterlegt ihre Photographien von Jugendlichen eine eigene poetische Realität, die sich in der Komposition ihrer Bilder spiegelt. Dokyun Kim stellt in seinen Photographien der sf-Serie (Science-Fiction) Großstadt-Architektur in den Grenzbereich von Fiktion und Realität.