Organic Integrity

Bilder von Kazue Yoshikawa

Ausstellung
07.02.2013 — 19.04.2013
Galerie Claudia Delank | Bleibtreustr. 15–16, 10623 Berlin
Die Ausstellung ist Dienstag–Freitag von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

130207_201333web

Kazue Yoshikawa wurde in Japan an der Musashino Universität in Tôkyô in japanischen und westlichen Maltechniken ausgebildet. Sie studierte von 1975 bis 1982 an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg bei Franz Walther und Stanley Brouwn. Ihre Arbeiten befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen in Deutschland und Japan. Kazue Yoshikawa setzt sich ganz bewusst mit westlichen Techniken der Ölmalerei auseinander und knüpft gleichzeitig auch an traditionelle japanische ästhetische Prinzipen und Wurzeln der japanischen Kunst an. In ihren Tableaus, die tagebuchartig in der Leserichtung von rechts oben nach links unten Zeile für Zeile fortlaufen, wechselt sich die abstrakte, gestische Formensprache mit figurativen, expressionistisch gemalten Bildern ab: mit Portraits, Motiven aus Modezeitschriften, und Journalen, Zeitungen oder aus dem Internet. Diese Bilder sind mehrschichtig, zum einen vermitteln sie die Bildlichkeit der Modevorlage, gleichzeitig haben sie die Qualität von Comics und die dritte Ebene bildet die lebendige Linienführung mit an- und abschwellendem Duktus wie in der japanischen Schriftkunst. Bilder aus westlichen Modezeitschriften oder das Kaiserpaar nach einem Zeitungsbild – gestische Abstraktion – Brüche – Überlagerungen – two-plane Verfahren, Projektionen und Schnitte wie wir sie aus der Videokunst kennen hat Kazue Yoshikawa mit dem Medium der Malerei zu Collagen zusammengefügt. Die beiden Ebenen sind einerseits die alltägliche Bilderwelt der Zeitschriften und andererseits die starke Präsenz des Pinselduktus und die Emotionalität der gestischen Abstraktionen. Dabei ist jedes einzelne Bild in sich geschlossen und unabhängig von den anderen. Gerade in diesem Zusammenspiel zwischen traditionellen japanischen Elementen und westlicher Formensprache zeigt sich die große künstlerische Kraft von Kazue Yoshikawa auf der Basis einer transkulturellen Identität.